Die Geschichte zu den Kirchengebäuden Abbensen

(aus der Dorfchrik von Friedel Gier von 1985 - aufgearbeitet von Olaf Lahmann)
     
 

Altes Pfarrhaus bis 1969:

Das Grundstück, auf welchem das Pfarrhaus steht, wurde im Jahre 1894 für 10 000 Mark vom Rentier August Rahlves erworben. Das alte Pfarrhaus wurde früher "Madamen Hof" genannt. Die Bezeichnung kommt daher, weil das Gebäude das ehemalige Altenteilerhaus des Gutes war. Dieser Alterssitz des Rittergutes wurde am 07.Januar 1761 bzw. 06.Juli 1761 an die Steinfeldten mitsamt dem Weberkamp veräußert. Das alte Pfarrhaus war ein einstöckiger Fachwerkbau mit geputzten und geissten bzw. geschlammten Backsteingefachen, auf der Westseite verbrettert. Über den Längsseiten befanden sich symmetrische Giebel. Innen befanden sich zum Teil noch die ursprünglichen Türen mit geschweiften Füllungen, in einem Zimmer war einfacher Deckenstuck vorhanden. Das alte Pfarrhaus wurde wegen Baufälligkeit und Unzulänglichkeit im Jahr 1969 abgerissen, nachdem 1967/68 ein neues Pfarrhaus an der Südseite des Grundstückes errichtet worden war. Ein Teil des ehemaligen Pfarrhausgeländes wurde zwischenzeitlich der Bundespost für die Errichtung einer Fernmeldezentrale verkauft.

Altes Pfarrhaus 1951    
     
Gemeindehaus auf dem Pfarrgrundstück: Auf dem Pfarrgrundstück wurde 1952 ein Gemeindesaal erreichtet, Richtfest war im Oktober. Dieser Gemeindesaal diente nun dem Konfirmandenunterricht, aber auch der Frauen- und Mütterkreis sowie der Altenkreis haben dort ihre Bleibe gefunden. Mit der Zeit wurde der Gemeindesaal zu klein.... Am Sonntag, 02.Februar 1975, wurde dann das neu gestaltete Gemeindehaus eingeweiht.  

  Neues Gemeindehaus auf dem Pfarrgrundstück

Das Gemeindehaus in der jetzigen Form wurde in den 90 er Jahren - in der Amtszeit von Pastorin Ehlbeck erbaut. Das alte Gemeindehaus wurde abgerissen und das freie Grundstück als Rasen und Parkfläche genutzt.

Waschhaus:

Im Jahr 1963 erbaute die Kirchengemeinde an der Westseite des Grundstückes ein Waschhaus, welches zwischenzeitlich auch schon den Jugendgruppen zur Verfügung stand. Heute (2007) dient es als Lagerhaus.

 

Kapelle auf dem Friedhof an der Mühlenstraße:

Durch die große Anzahl von Neubürgern, die durch die Flucht aus ihrer östlichen Heimat 1945 bei uns Aufnahme fanden, waren die Wohngelegenheiten im Dorfe recht beengt und gerade bei Todesfällen zeigten sich dadurch erhebliche Schwierigkeiten. (Anmerkung: früher wurden die Toten noch zu Hause aufgebahrt) Dieses veranlasste die Gemeinde, auf dem Friedhof an der Mühlenstraße eine neue Leichenhalle zu erstellen, der Beschluss dazu wurde am 26. Februar 1946 gefasst. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass sich diese Halle bei größeren Begräbnissen als zu klein erwies. Daher wurde 1965/66 ein größerer Umbau getätigt, die Leichenhalle zur Friedhofskapelle erweitert und gleichzeitig ein Elektroanschluss vorgenommen. Am 20 Januar 1966 wurde bereits die erste Bestattung von den neuen Räumen aus durchgeführt.

Friedhofskapelle mit Leichenhalle    
     

Friedhof an der Mühlenstraße:

Die Gemeinde Abbensen hatte bereits den Geländestreifen, auf welchem sich die Friedhofskapelle befindet, erworben, da wegen der mit der hohen Einwohnerzahl verbundenen Sterbequote ein Mangel an Begräbnisplätzen eingetreten war. Die Gemeinde Edemissen als Rechtsnachfolgerin der ehemaligen Gemeinde Abbensen erweiterte diese Fläche nochmals nach Norden zu. Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes "Kreuzriethe" wurde ein Teil dieser Fläche als Baugelände ausgewiesen. Diese Flächen in der Größe von 1912 m² wurde am 21.Dezember 1982 gegen eine 2976 m² große Fläche ostwärts des Friedhofsgeländes getauscht, so dass nunmehr auf Jahrzehnte genügend Gelände für Beisetzungen zur Verfügung steht und der Friedhof ein abgerundetes Bild gibt. Bis zur Inanspruchnahme als Friedhofsfläche steht das Erweiterungsgelände der Ortschaft Abbensen als Grünfläche zur Verfügung. Durch eine Erbschaft fiel der Kirchengemeinde Abbensen im Jahre 1967 Ackerland und ein Geldbetrag zu. Dieses machte es möglich, den Weg zur Kapelle zu pflastern und eine Wasserleitung mit entsprechenden Zapfstellen auf dem Friedhof zu verlegen. Auf der Südseite des Friedhofserweiterungsgeländes an der Mühlenstraße wurde im Frühjahr 1984 eine Abgrenzung durch einen Holzzaun vorgenommen und auch ein Parkstreifen errichtet, da sich herausgestellt hatte, dass der Verkehrsraum der Mühlenstrasse durch beiderseits parkende Autos bei Beerdigungen erheblich eingeschränkt wird. Mit dieser Maßnahme hat auch die Gemeinde Edemissen gezeigt, dass sie bereit ist, in allen Fragen, die Kirche und Gemeinde gemeinsam betreffen, zusammenzuarbeiten und eine für alle zufrieden stellende Lösung zu finden.

 

  Altes Friedhofsgelande vor der Kapelle 2007
   
 
  Fiedhofsgelände hinter der Kapelle (erschlosseen ca 1970)
 
   
 

Urnengrabfeld auf dem Friedhof in Abbensen:

Im Oktober 2002 wurde auf dem neu erschlossenen Urnengrabfeld die erste Beisetzung vorgenommen. Die Idee war, den Hinterbliebenen eine pflegeleichte Grabpflege zu ermöglichen. Die Grabplatten sind so in das Erdreich eingelassen, dass der Rasen einfach gemäht werden kann. Um dieses zu gewährleisten, kann man bei den Rasengräbern natürlich nur in den Wintermonaten Blumen oder Gebinde hinterlegen. Das Grabfeld wurde von der Gemeinde so positiv aufgenommen, dass für eine weitere Neuerschließung ähnliche Gedanken den Kirchenvorstand bewegen.

Urnengrabfeld (erschlossen 2002)