EXPO 2000 – Die Weltausstellung in Hannover

Die Weltausstellung fand vom Juni bis Oktober 2000 in Hannover statt. Während dieser Zeit bin ich, Olaf Lahmann, mit Matthias Schmidt, 39 Mal bei dieser grandiosen Veranstaltung gewesen (Eintrittspreise: 69,-DM Tageskarte, 49,- DM Behindertentageskarte, ab Juli 19,- DM Abendkarte ab 19.00 Uhr). Meine Begeisterung für dieses Event kann man wohl auch daran erkennen, dass ich die EXPO-Zeitung während der ganzen Zeit gesammelt habe (hinterlegt im Heimatarchiv Edemissen). Auch die täglich vom NDR ausgestrahlte TV-Sendung des EXPO Magazins wurde von mir akribisch auf VHS-Kassetten festgehalten. An 39 Tagen bewaffnete ich mich mit meiner neu angeschafften Videokamera, um auch keine Erinnerung zu vergessen.

 

Als Deutschland am 14. Juni 1990 vom Weltausstellungsbüro in Paris den Zuschlag für die erste Weltausstellung auf deutschem Boden bekam (die eine Stimme Mehrheit kam von der damaligen DDR), freute sich Hannover (und ich zählte mich dazu). Doch war ich gewiss auch nicht der einzige, der wahnsinnig erstaunt über den Zuschlag war. Immerhin ist Hannover nicht unbedingt zu vergleichen mit Paris oder LondonJ. Auf dem 160 Hektar großem EXPO-Gelände (mit Messegelände) faszinierten die Auftritte der rund 190 Nationen und internationalen Organisationen. Das Motto der Weltausstellung hieß:

                        „Mensch – Natur – Technik: Eine neue Welt entsteht“

 

Im Westgelände verblüfften zum Beispiel die Japaner die Welt mit einem Pavillon aus Altpapier. Eine Seilbahn führte dann vom Pavillon von Venezuela bis in den Ostteil (Vereinigte Arabische Emirate). Im Ostgelände reckten sich die „gestapelten Landschaften“ der Niederländer, die Arabischen Emirate lieferten dort mit ihrem Wüstenfort (6000 qm) und der Jemen mit seinem Palast absolute Highlights.

Und ich konnte das wohl größte Kulturfestival erleben, das es in Deutschland je gab (rund 10000 Veranstaltungen). Von Aufführungen der Nationen über deutsche Stars und sogar Weltstars wie Britney Speers, Chris de Burgh, Herbert Grönemeyer, Spider Murphy Gang, Nina Hagen, Nena, Heinz Rudolf Kunze, Faust-Marathon (19 Stunden durchgehende Aufführung mit ….), Leningrad Boys, Gustav Mahler, Rosenfels, Sabrina Setlur, Kelly Famlily, Karl Bartos, Udo Lindenberg, Xavier Naidu, …)

Auch wenn der Anfang mit vielen Komplikationen versehen war, wurde es ein 153 Tage dauerndes Fest.

Der Pavillon der Arabischen Emirate zeigte täglich Aufführungen mit ihren Araberpferden und den Jagdfalken. Über den eigens aus der Golfregion eingeflogene Wüstensand und den angepflanzten 60 Palmen gelang man in das Fort. Auf dem Marktplatz zeigten Handwerker in ihrer landestypischen Kleidung ihr Können und auf einer Bühne tanzten stündlich junge Araberinnen. In einem 360-Grad Kino informierten sie über ihr Land und ihre Kultur.

Der Islam-Pavillon lag schräg hinter den VAE, direkt neben dem Jemen. Der Zentralrat der Muslime will hier auch auf den Gebieten Gesundheit, Umwelt, Bildung und Kommunikation informieren.

Der Jemen-Palast war mein Lieblingspavillon, der bei jedem Besuch eine kurze Stippvisite meinerseits erfuhr. Ja, ich war so verliebt in dieses Gebäude, dass ich am Ende der EXPO sogar bei der Versteigerung anwesend war, um ihn käuflich zu erwerben. Bei 60.000,- DM beendete ich jedoch meine Bieterwut, so dass ein Discobesitzer das Gebäude erwarb (mit Grundstückserbrecht).

Fünf Monate lang hat der Polier mit anfangs 22 Facharbeitern, in der Endphase mit 31 Mann, die traditionelle „Samsara“ aufgebaut. Es spiegelt in allen Räumlichkeiten ein jemenitisches Handelshaus wieder. Es besteht komplett aus Handarbeit und wurde im Jemen vorgefertigt.

Der Leonardo da Vinci-Pavillon aus Italien war ein Rundbau mit einer stählernen Kuppel und hatte Leonardo da Vinci zum zentralen Thema.

Über zwei Brücken gelangte man zum Kroatien-Pavillon. Für das kriegsgebeutelte Land gedurfte es eines besonderen Kraftakts, um mit einem eigenen Pavillon an der EXPO teilnehmen zu können. Durch einen Glasboden im „Kasten-Gebäude“ schimmerten Vergangenheit und Gegenwart: Ein römisches Mosaik und kroatische Landschaften.

Grüne Hügel, irische Musik und Lebensart – der Irland-Pavillon lässt sich sinnlich erleben. Polierter Kilkenny-Kalkstein und große Feldsteine bestimmten die Außenfassade.

Noch nie rückten Irland und Griechenland so dicht zusammen wie auf der EXPO. Interessant waren hier die Techniken, die in der Antike dem Menschen das leben erleichterten, ohne die Umwelt zu schädigen. Besonders Interessant für mich war die Werbung für die Olympischen Spiele 2004, die ich daraufhin gebucht habe.

Der litauische Pavillon war eine quitschgelbe leichte Stahlkonstruktion in Form eines Flügels.

Die drei jungen baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland, die 1991 ihre Unabhängigkeit erklärten, beteiligten sich zum ersten Mal mit eigenen Pavillons an einer Weltausstellung. Lettland, bekannt durch seine Forstwirtschaft entschied sich für eine Holzkonstruktion in Form eines umgekehrten Kegelstumpfes. Estland wählte die Birke als Gestaltungsmerkmal. Im Inneren erinnert ein bläulich schimmernder Boden an die Ostsee.

Die Fassade des spanischen Pavillons bestand aus Kork, der fast nur auf der iberischen Halbinsel wächst. Den Innenbereich bestimmte eine weite Plaza. Spanien präsentierte ihre Künstler. Ihr Land besitzt die weitesten Naturparks und die höchste Artenvielfalt in Europa.

Auch der zweigeschossige portugisische Pavillon wurde mit Kork verkleidet.

China hat bei der Grundsteinlegung ein Stück chinesische Mauer eingeschlossen. Der Pavillon wurde nach der EXPO nicht wieder abgebaut. Es zog das chinesisch-deutsche Zentrum, ein Restaurant und ein auf die traditionelle chinesische Medizin spezialisierte Ärzteteam ein. Sorry, aber die Fassade einer „Fabrikhalle“ kann schöner aussehen.

Polen suchte nach 81 Jahren seiner Unabhängigkeit Anschluss an die Europäische Union. Symbol dieser Öffnung war die transparente Bauweise. Die durchsichtigen Wände konnten bei Bedarf zur Seite geschoben werden.

Zu meinem geheimen Favoriten im Schönheitswettbewerb der Pavillons gehörte Ungarn. Der Bau in Form eines Blütenkelchs bestand aus einer Holzfassade. Der architektonisch anspruchsvolle Bau – im Inneren ohne Wände und Barrieren – öffnete sich symbolhaft wie eine Knospe nach Westen. Die Innenwände öffneten sich halbstündlich zu einer 5 Minuten – Videoshow über das wunderschöne Land. Im Innenraum konnte man eine Ausstellung über die Geschichte ansehen.

Der dänische Pavillon war nur über kleine Brücken und ein breites Holzdeck zu erreichen. Drei Gebäude in Form einer Halbkugel, einer Pyramide und eines Würfels wurden von Wasser umspielt und waren dem Hauptgebäude aus Holz und Glas vorgelagert. Windenergie, Wasserkraft und moderne Ernährung bestimmte den Inhalt der Präsentation. Ein ausgestopfter Eisbär zeigte den Weg nach Grönland. Die Attraktion stellte ein 3,8 Milliarden alter Felsblock von der Insel Akilia da, das älteste, bekannte Urgestein.

Der „Pavillon“ von Jordanien war in den Untergrund gegangen. In drei Meter Tiefe soll er eine Ausgrabungsstätte darstellen. Unter freiem Himmel standen 90 Blöcke auf 2000 qm, die auf Jordaniens Mittlerrolle zwischen Völkern des Nahen Ostens hinweisen sollten. Die Konstruktion wurde nach der EXPO im Zentrum der Hauptstadt Amman als Touristenattraktion wieder aufgebaut.

Der Pavillon aus der Schweiz sah aus wie aufgeschichtete Baumstämme, die von 250 Projektoren mit „Sätzen“ angestrahlt wurden.

Der britische und französische Pavillon hatte für eher eine uninteressante Architektur. Bemerken sollte man jedoch, dass das französische Gebäude nach der EXPO von dem Sportartikelhersteller Decathlon als Ausstellungs- und Verkaufsraum genutzt hat.

Die „gestapelten Landschaften“ der Niederlande war wieder etwas ganz besonderes. Nicht nur bei mir, sondern auch in der Öffentlichkeit erregte er große Aufmerksamkeit. In der zweiten Hälfte der EXPO-Zeit musste man mit bis zu 3 Stunden Wartezeit rechnen. Dieser Pavillon zählte für mich zu den originellsten Bauwerken auf dem EXPO-Gelände. Zum Thema „Holland schafft Platz“ wurde ein vierstöckiger, 40 Meter hoher Turm mit verschiedenen Landschaften erbaut. Man betrat ihn durch einen Höhlenweg und fuhr mit dem Aufzug nach oben. Auf dem Dach befand sich ein See (mit Insel), Windräder sorgten für Strom. Das Regengeschoss darunter hatte einen Theatersaal, der von der windigen Außenwelt durch einen Wasservorhang geschützt wurde. Eine Etage tiefer durchquerten die Besucher einen zwölf Meter hohen Wald mit echten Baumanpflanzungen. Pfade führten weiter nach unten in eine künstliche Dünenlandschaft.

Der Pavillon steht heute äußerst trist auf dem EXPO-Gelände. Bei der Auktion versteigert, kümmert der Erwerber sich bis heute nicht um den „Big Mac“. Die Grünfläche ist innerhalb von zwei Jahren eingegangen. Der Aufzug wurde ausgebaut. Diese Nachnutzung war leider ein totaler Flop! – Man hätte hier so tolle Ideen verwirklichen können.

 

DAS WESTGELÄNDE:

Der Besuch im Westen des Geländes wurde zu einem Ausflug in eine Märchenwelt.

Der Pavillon von Nepal wurde von 800 Familien aus dem Heimatland erbaut. Allein sechs Monate soll man im Dschungel Baumstämme für das landestypische Gebäude gesucht und gefällt haben. In dem kleinen südasiatischen Königreich wurde drei Jahre lang in spezialisierter Handarbeit, ohne moderne Maschinen, der Himalaja – Pavillon hergestellt, der für mich zu dem künstlerischsten und schönsten Gebäude des ganzen Geländes zählte. Holzschnitzer, Steinmetze, Graveure oder Weber, die einzeln und doch miteinander an einem Glanzstück landestypischer Baukunst arbeiteten, haben ein Symbol für den Frieden geschaffen: Halb Hindu-, halb buddhistischer Tempel sollte der Pavillon das friedliche Zusammenleben zweier Religionen symbolisieren. Es war das erste Gebäude dieser Art außerhalb von Nepal.

Der Pavillon von Bhutan stand dem von Nepal nicht viel nach. Bei der Grundsteinlegung 1999 wurde bei einer rituellen Darbietung (5 buddhistische Mönche) eine wertvolle Schatzvase mit Grassamen aus aller Welt vergraben. Das im östlichen Himalaya gelegene kleine Königreich ist stark verwurzelt in den religiösen Traditionen des Buddhismus. Sechs Monate haben 50 Zimmerleute, Maurer, Holzschnitzer und Maler mehrere zehntausend Teile für den Bau bearbeitet. Es war ein „Schmuckstück“ entstanden: eine Tempelanlage in feinstem Schnitzwerk.

„Eine Blume auf dem Tafelberg“ stellte der Pavillon von Venezuela da. Über dem Gebäude reckten sich zehn Meter hoch die Blütenblätter aus dem Dach der offen gestalteten Gläsernen Halle empor. Auf über 2700 qm locken tausende von tropischen Pflanzen die Besucher an.

Mit seinen vielen Säulen erinnerte der kolumbianische Pavillon an einen Wald. Bambus und Holz für die Dachkonstruktion prägten das Gebäude. Das Land präsentierte den kulturellen und künstlerischen Reichtum seiner Ureinwohner. Das berühmte Goldmuseum zeigte einzigartige und unschätzbare Kostbarkeiten aus präkolumbianischer Zeit.

Der mexikanische Pavillon, bestehend aus klaren, durchsichtigen kubusförmigen Gebäuden umschloss drei Innenhöfe, die den Ozean, den Urwald und die Wüste darstellen sollten. Ein Teil des Baues wurde nach dem Ende der EXPO von der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig als Bibliothek übernommen. Als Ausstellungsstück wurde ein rosa (Lieblingsfarbe der Mexikaner) „New Beetle“ ausgestellt.

Japan baute auf einem 5500 qm großen Grundstück eine riesige, zweigeschossige Halle (90 x 45 Meter groß) fast ausschließlich aus recyceltem Papier. Fast zwölf Zentimeter dicke Papprollen bildeten einen Teil der Dachkonstruktion. In der Ausstellung dominierten die Umweltthemen. Im Untergeschoss wies Japan schon auf seine eigene Weltausstellung 2005 hin, mit dem Motto: „Jenseits des Fortschritts: Die Wiederentdeckung der Weisheit der Natur“.

Das 3000 qm große Pavillongelände von Thailand beinhaltete das Hauptgebäude und ein Freigelände mit der Darstellung der vier Regionen des asiatischen Landes: Berge standen für den Norden, Reisfelder für die zentrale Ebene, die Hochebene repräsentierte den Nordosten und ein Teich das Meer und die Flüsse.

Die ZERI-Foundation baute „einen Pilz aus Bambus“. Nach einigen Schwierigkeiten mit den deutschen Behörden durfte der sieben Meter lange Überhang des Pilzes aufgebaut werden. Er soll eindrucksvoll die Spannweite die der Bambus erzielen kann demonstrieren. Selbst Erdbebentests hatte dieser Bau schon überstanden. In jeder EXPO-Woche wurden von ZERI bis dahin unbekannte Pflanzen vorgestellt und „getauft“.

Der Pavillon von Australien wies von Anfang an lange Wartezeiten auf. Vielleicht lag es an dieser, dass mich der Pavillon nicht mehr begeistern konnte.

Den zweigeschossigen Insel - Pavillon von Korea konnte man aufgrund des Mottos „fließendes Land“ nur über eine Rampe betreten. Die Fassade glich dem traditionellen Patchwork-Stoff „Bogazie“.

Indien, das Land mit über 5000-jähriger Geschichte und Geburtsort einiger der wichtigsten Weltreligionen konzipierte seinen Pavillon in der Form eines Mandala. Im zehn Meter hohen Tonnengewölbe passierte man vier Stationen. Neben der Multimedia-Ausstellung über Indien gab es einen Exkurs in die indische Philosophie und Kunst.

Der künstliche Geysire (der von Zeit zu Zeit in die Höhe schoss und großzügig Wasser versprühte) im Pavillon von Island sorgte für einen großen Andrang. Das Gebäude sollte wie ein Würfel aus bewegtem Wasser erscheinen – Wasser floss in einem ständigen Kreislauf über die Außenflächen. Im Inneren war ein See, auf dessen Oberfläche ein Film projiziert wird. Genau in dem Augenblick, in dem der Film mit den Aufnahmen eines Geysiers endete, erhob sich eine Wasserfontäne aus dem See. Über die Innenwände des Gebäudes glitten hunderte von Fotos von den Einwohnern von Island.

 

DIE HALLEN

Die Hallen brauchten nicht extra erbaut werden, da sie das große Messegelände der Messestadt Hannover bildeten. Dadurch war von vornherein eine nachhaltige Nutzung schon bei der EXPO-Bewerbung vorhanden.

 

Halle 14 bis 17:

In diesen Hallen stellten sich Länder von Süd- und Osteuropa bis nach Nordafrika vor. Russland, Bulgarien, Armenien, Moldau, Albanien, Slowakei, Belarus, Malta, Zypern, sowie Länder des Vorderen Orients sind vertreten. Den größten Stand in Halle 14 beanspruchte unser Nachbarland Österreich. Luxemburg, Tirol, Südtirol, Lichtenstein, Andorra, Alto, Adige, Trentino, Aserbeidschan, IOC, Goethe-Institut, Marokko, Algerien, die Palästinensische Behörde, Syrien, Ägypten und Tunesien sind in den Hallen 15, 16 und 17 vertreten. Israel ist auf der Freifläche zwischen Halle 15 und 16 präsent gewesen.

 

Halle 21:

Lateinamerika und Karibik haben grüßen lassen: Paraguay, Brasilien, Ecuador, Panama, Kuba, die 14 Caricom-Staaten (u.a. Barbados (Ausstellung: einer Unterwasserwelt in einer Nachbildung der Höhle „Harrison`s Cave“), Dominica (Ausstellung: Wasserfall und Spiegelkabinett), Guyana (tropischer Regenwald mit zum Teil echten Pflanzen), Haiti (Ausstellung: Flamboyant-Baum aus Metall), Jamaika, Trinidad/Tobago, St. Vincent (Ausstellung: Unterwasserwelt-Video in mit Wasser gefüllte Ölfässer), Grenadinen (Ausstellung: Zwitschern von Tropenvögel über Akustikhelme anhören, die von einem exotischen Baum herunterhingen)).

Eine „Maya-Pyramide“ stand im Regenwald der Länder: Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica. Bei einem exotischen Marktplatz konnte man typisches aus dieser Region erwerben.

 

Halle 22:

Kanada hat sich gleich eine ganze Halle (7500 qm) gegönnt. Eine Cyber-Lounge, ein 360-Grad-Rundumkino, ein künstlicher und fließender Fluss sind in der Halle vorhanden und stellten Alt- und Neu-Kanada vor.

 

Halle 12:

Die 40 ausstellende Länder Afrikas stellen sich hier in einer Gemeinschaftspräsentation vor: Uganda, Eritrea, Zentralafrika, Nigeria, Ghana, Guinea, Cote´d`Ivoire, Madagaskar, CILSS-Staaten (Länder der Sahel-Zone), SADC (14 Länder der Entwicklungsgemeinschaft).

In der Halle wurde ein Basar, ein Erlebnisrestaurante mit afrikanischen Speisen und drei Bühnen dargeboten. Auf den Bühnen traten afrikanische Künstler auf. Braune Lehmbauten sollen die Sahel-Zone darstellen (Burkina Faso, Kap Verde, Gambia, Guinea Bissau, Mali, Mauretanien, Niger, Senegal und Tschad). Uganda stellte ihre „Gorillas im Nebel“ vor und die Elfenbeinküste zeigte in einer langen Röhre das Blätterdach des Regenwaldes. Von hier aus kam man auf die Hängebrücken von Ghana und sah die Takhtajania - Pflanze von Madagaskar, die schon den Dinosauriern als Nahrung diente (Rundgang mit einzigartigen Pflanzen und eine Grotte mit Tierlauten, die nur in Madagaskar leben). Angola, Botswana, Demokratische Pepublik Kongo, Lesotho, Malawi, Mairitius, Mosambik, Namibia, Sabia, Seychellen, Simbabwe, Südafrika, Swasiland und Tansania (Ausstellung: Fußspuren von Elefanten, Büffeln, Nashörner und Löwen) bilden die SADC.

 

Halle 26:

Die Asien-Halle umfasste die Gemeinschaftspräsentation (16 Länder) der Länder im Pazifik, Mongolei, Usbekistan, Tadschikistan, Iran, Kirgisistan, Bangladesh, Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Malediven, Südsee, Malaysia, Laos, Kambodscha, Indonesien, Vietnam.

 

Im Freigelände „Erdgarten“ hatte der WWF seinen eigenen Stand, der von Andre Heller gestaltet wurde. Rund um das Gebäude hat Stefan Szczesny sechs Keramikwände, entsprechend den sechs Kontinenten, die eine „Weltkarte des Lebens“ darstellen sollten. Hier konnte man für 50,- DM Spende eine Keramik erwerben, auf die sein Name aufgemalt wurde. Angeblich sollten diese Tafeln nach der EXPO in Berlin aufgestellt werden, jedoch ist das nie erfolgt. Eine Kachel trägt u.a. meinen Namen!

Der deutsche Pavillon:

Wie in einem Bildhaueratelier stehen fertige, angefangene oder auch nur skizzierte Portraits in übergroßen Köpfen in einer großen Halle. Sie alle verweisen auf Haltungen, Ideen oder Konflikte, die Deutschland als einen ständigen Prozess verstehen lassen. Danach gelangt man in den zentralen Raum mit der Main-Show (7 Min. Film, der ein Nachbarschaftsfest in Berlin zeigt). „Deutschland mittendrin“ zeigt dann auf einzelnen, vielen oder allen Monitoren eine Bilder-Choreografie. Die einzelnen Bundesländer brachten ebenfalls Exponate mit zur EXPO:

Niedersachsen (VW.Käfer 1948), Schleswig-Holstein (Wikingerschiff), Hamburg (Heckfigur des Konvolschiffes „Admiralität von Hamburg“), Brandenburg (Bioskop), Bremen (Spacelab 1983), Rheinland-Pfalz (Gutenberg-Bibel), …..

Die römische Treppe:

Die römische Treppe mit der Brücke, die das Messegelände (Westgebiet) mit der Plaza (Ostgebiet) verbindet, war Deutschlands größte Freitreppe mit 57 steinernen Stufen, jede von ihnen 65 Meter breit.

EXPO Plaza:

Die EXPO Plaza, mit 110 000 qm größer als der Petersplatz in Rom, wurde auf der grünen Wiese erbaut. Sie war das Herzstück des Weltausstellungsgeländes. 170 Leuchtstelen erhellten die 130 Meter lange Fußgängerbrücke.

Neben dem Deutschen Pavillon und der gegenüberliegenden Preussag Arena umsäumten der EU-Pavillon, ein Hotel, der Pavillon der christlichen Kirchen, eine Diskothek und der Bertelsmann-Pavillon das Areal.

Man wollte, dass es auch nach der Weltausstellung auf der Plaza lebendig zugehen sollte. In das Europa Center und ins Design Center zogen Bereiche der Hochschule für Musik und Theater und die Fachhochschule ein. Doch die gewünschte Attraktivität für Dienstleister und Handel sehe ich noch nicht.

 

Der Christus-Pavillon:

Der ästhetische Bau der beiden christlichen Kirchen auf der Plaza war eine „Tankstelle für die Seele“. Ich war öfter dort, auch einmal mit meiner Mutter. Das schlanke Gebäude aus Glas und Stahl, das nach der EXPO in die Zisterzienser – Klosteranlage Volkenroda in Thüringen integriert wurde, sollte ein Ort der Stille und Kontemplation sein. Aber auch moderne Konzerte wurden dort gespielt.

 

Im Global House stellten sich die Partner der Region Hannover von der Weltausstellung dar. Auf rund 600 qm zeigt man die Stärken der Region (Steinhuder Meer, Erlebniszoo Hannover, die Städte Celle und Hildesheim, der Hundertwasser-Bahnhof, …)

 

Feuerschauspiel beim abendlichen Flambée

Vierzig Meter hohe Wasserwände wurden um den Hermes-Turm als Projektionsfläche für ein außergewöhnliches Spektakel dienen, das allabendlich 30 000 Zuschauer begeistert hatte. Dreißig Minuten ging das von Computern gesteuerte dramatische Feuerschauspiel und es begann nach Sonnenuntergang.

Unter Verwendung von pyrotechnischen Bildern des französischen Künstlers und Feuerwerkers Pierre-Alain Hubert wurde eine virtuelle Welt gezeigt, in deren Szenerie eine kleine Story eingebaut wurde. Auf drei Spielflächen im See agierten Paare, die als Symbole für die verschiedenen Lebensabschnitte zur Identifikation und Auseinandersetzung einluden.

Neben klassischem Feuerwerk gab es zauberhafte Laserelemente, die sich vor allem auf den Wasserwänden abzeichneten.

 

Themenpark:

Für den Themenpark mit seinen Messehallen wird eine gesonderte Erklärung verfasst.